Historische SGV. NRW.

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Aufgehoben am 29.12.2000 14:10:45.

 

§ 3 (Fn 3)
Alarmstufen

(1) Das Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft gibt eine austauscharme Wetterlage unter Angabe der Alarmstufe für ein Smog-Gebiet bekannt, sobald in diesem Gebiet

1. an mindestens einem Drittel der im Smog-Gebiet gelegenen und in Anlage 2 zu dieser Verordnung aufgeführten Meßstellen Schadstoffkonzentrationen - bestimmt als Mittelwert nach Absatz 6 - festgestellt werden, die die Voraussetzungen der Absätze 2, 3 oder 4 erfüllen und (Anlage 2)

2. nach den meteorologischen Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes nicht auszuschließen ist, daß die austauscharme Wetterlage länger als 24 Stunden anhalten wird.

Zwischen der Feststellung der austauscharmen Wetterlage (§ 2) und der Ermittlung der Schadstoffkonzentrationen dürfen nicht mehr als 24 Stunden liegen.

(2) Die austauscharme Wetterlage - Vorwarnstufe - wird bekanntgegeben, wenn

a) die Summe der Konzentration von Schwefeldioxid und dem 2-fachen der Konzentration von Schwebstaub gemittelt
über 24 Stunden und über die letzten 3 Stunden jeweils

1,10 mg/m3 oder

b) gemittelt über 3 Stunden die Konzentration von

Schwefeldioxid

0,60 mg/m3 oder

Stickstoffdioxid

0,60 mg/m3 oder

Kohlenmonoxid

30 mg/m3

überschreitet.

(3) Die austauscharme Wetterlage - 1. Alarmstufe - wird bekanntgegeben, wenn

a) die Summe der Konzentration von Schwefeldioxid und dem 2-fachen der Konzentration von Schwebstaub gemittelt über

24 Stunden und über die letzten 3 Stunden jeweils

1,40 mg/m3 oder

b) gemittelt über 3 Stunden die Konzentration von

Schwefeldioxid

1,20 mg/m3 oder

Stickstoffdioxid

1,00 mg/m3 oder

Kohlenmonoxid

45 mg/m3 oder

überschreitet oder

c) die Vorwarnstufe seit 72 Stunden besteht und die Voraussetzungen für die Bekanntgabe einer austauscharmen Wetterlage nach Absatz 2 vorliegen.

(4) Die austauscharme Wetterlage - 2. Alarmstufe - wird bekanntgegeben, wenn

a) die Summe der Konzentration von Schwefeldioxid und dem 2-fachen der Konzentration von Schwebstaub gemittelt über

24 Stunden und über die letzten 3 Stunden jeweils

1,70 mg/m3 oder

b) gemittelt über 3 Stunden die Konzentration von

Schwefeldioxid

1,80 mg/m3 oder

Stickstoffdioxid

1,40 mg/m3 oder

Kohlenmonoxid

60 mg/m3 oder

überschreitet oder

c) die erste Alarmstufe seit 72 Stunden besteht und die Voraussetzungen für die Bekanntgabe einer austauscharmen Wetterlage nach Absatz 3 Buchstaben a oder b vorliegen.

(5) Während einer austauscharmen Wetterlage sind die Schadstoffkonzentrationen fortlaufend zu ermitteln. Dabei sind Meßverfahren anzuwenden, die eine sichere Beurteilung darüber ermöglichen, ob die Werte nach den Absätzen 2 bis 4 mit der dort angegebenen Stellenzahl eingehalten sind. Die in den Absätzen 2 bis 4 genannten Auslösewerte berücksichtigen einen Unsicherheitsbereich bei der Ermittlung der Meßwerte.

(6) Die Schadstoffkonzentrationen werden alle drei Stunden als Drei-Stunden-Mittelwert, bei Schwefeldioxid und Schwebstaub alle drei Stunden auch als Mittelwert über die zurückliegenden 24 Stunden bestimmt. Die Kenngrößen sind zu jeder durch 3 teilbaren vollen Tagesstunde zu bilden. Der Zahlenwert der Kenngrößen ist mit der Anzahl von Stellen anzugeben, mit der der Zahlenwert der Konzentrationswerte nach den Absätzen 2 bis 4 festgelegt ist; die Rundungsregeln nach DIN 1333 sind zu beachten.

(7) Die Meßstellen sind innerhalb eines Smog-Gebietes so anzuordnen und einzurichten, daß sich aus den Meßergebnissen eine räumliche und zeitlich differenzierte Aussage für das Smog-Gebiet gewinnen läßt.

(8) Das Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft gibt das Ende einer Alarmstufe oder der austauscharmen Wetterlage bekannt, wenn

1. die nach Absatz 6 ermittelten Kenngrößen an keiner in Anlage 2 aufgeführten Meßstelle eines Smoggebietes für zwei aufeinanderfolgende Drei-Stunden-Zeiträume einen Konzentrationswert nach Absatz 2, 3 oder 4 überschritten haben und

2. die Voraussetzungen für die erneute Bekanntgabe der in Frage stehenden Alarmstufe nach Absatz 1 in Verbindung mit Absatz 3 Buchstabe c oder Absatz 4 Buchstabe c nicht vorliegen.

Das Ende der austauscharmen Wetterlage ist auch bekanntzugeben, sobald die Voraussetzungen nach § 2 entfallen sind und die Schadstoffkonzentrationen an Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid, Kohlenmonoxid und Schwebstaub, bei Schwebstaub ermittelt als Drei-Stunden-Mittelwerte, bei den übrigen Schadstoffen ermittelt als Halbstundenmittelwerte, an allen in Anlage 2 aufgeführten Meßstellen eines Smog-Gebietes folgende Konzentrationswerte nicht mehr überschreiten:

Schwefeldioxid

0,40 mg/m3

Schwebstaub

0,30 mg/m3

Stickstoffdioxid

0,20 mg/m3

Kohlenmonoxid

30 mg/m3

Fußnoten:

Fn 1

GV. NW. 1974 S. 1432, geändert durch VO v. 18. 10. 1978 (GV. NW. S. 540), 23. 9. 1981 (GV. NW. S. 542), 18. 12. 1984 (GV. NW. 1985 S. 19), 26. 11. 1985 (GV. NW. S. 657), 23. 9. 1986 (GV. NW. S. 659), 20. 1. 1987 (GV. NW. S. 20), 23. 8. 1988 (GV. NW. S. 357), 2. 2. 1993 (GV. NW. S. 82), 16. 8. 1994 (GV. NW. S. 704), 2.3.1999 (GV. NRW. S. 86).Aufgehoben durch VO v. 5.12.2000 (GV. NRW. S. 747); in Kraft getreten am 29 Dezember 2000.

29 Dezember 2000.

Fn 2

§ 1 Abs. 2 zuletzt geändert durch VO v. 2. 2. 1993 (GV. NW. S. 82); in Kraft getreten am 18. Februar 1993.

Fn 3

§ 3 zuletzt geändert durch VO v. 2. 2. 1993 (GV. NW. S. 82); in Kraft getreten am 18. Februar 1993.

Fn 4

§ 4 neugefaßt durch VO v. 23. 8. 1988 (GV. NW. S. 357); in Kraft getreten am 16. September 1988.

Fn 5

§§ 5 und 6 geändert durch VO v. 26. 11. 1985 (GV. NW. S. 657); in Kraft getreten am 5. Dezember 1985.

Fn 6

§ 7 zuletzt geändert durch VO v. 2. 2. 1993 (GV. NW. S. 82); in Kraft getreten am 18. Februar 1993.

Fn 7

§ 8 zuletzt geändert durch VO v. 23. 8. 1988 (GV. NW. S. 357); in Kraft getreten am 16. September 1988.

Fn 8

§ 9 zuletzt geändert durch VO v. 2.3.1999 (GV. NRW. S. 86); in Kraft getreten am 17. April 1999..

Fn 9

§ 11 und § 12 neugefaßt durch VO v. 23. 8. 1988 (GV. NW. S. 357); in Kraft getreten am 16. September 1988, zuletzt geändert durch VO v. 2.3.1999 (GV. NRW. S. 86); in Kraft getreten am 17. April 1999.

Fn 10

§ 13 neugefaßt durch VO v. 23. 8. 1988 (GV. NW. S. 357); in Kraft getreten am 16. September 1988, zuletzt geändert durch VO v. 2.3.1999 (GV. NW. S. 86); in Kraft getreten am 17. April 1999 (GV. NRW. S. 86).

Fn 11

§§ 14, 15, geändert durch VO v. 16. 8. 1994 (GV. NW. S. 704); in Kraft getreten am 22. November 1994.

Fn 12

§ 16 zuletzt geändert durch VO v. 16. 8. 1994 (GV. NW. S. 704); in Kraft getreten am 22. November 1994.

Fn 13

§ 18 gegenstandslos durch VO zur Änderung der Straßenverkehrsordnung v. 5. 8. 1976 (BGBl. I S. 2067).

Fn 14

GV. NW. ausgegeben am 22. November 1974.

Fn 15

SGV. NW. 2060.