Historische SMBl. NRW.
Historisch: Geschäftsführung der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure RdErl. d. Ministers für Landesplanung, Wohnungsbau und öffentliche Arbeiten v. 7.3. 1966 - Z B l - 2410
Historisch:
Geschäftsführung der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure RdErl. d. Ministers für Landesplanung, Wohnungsbau und öffentliche Arbeiten v. 7.3. 1966 - Z B l - 2410
Geschäftsführung
der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure
RdErl. d. Ministers für
Landesplanung, Wohnungsbau und öffentliche Arbeiten
v. 7.3. 1966 - Z B l - 2410
1
Geschäftsstelle
1.1
Der Öffentlich bestellte Vermessungsingenieur muss über mindestens ein
Geschäftszimmer mit den notwendigen Einrichtungen verfügen und die zur
ordnungsgemäßen Berufsausübung notwendigen Instrumente und Geräte besitzen.
1.2
Er soll auf seine Berufsausübung durch ein Namensschild nur an dem Gebäude, in
dem sich die Geschäftsstelle befindet, und am Eingang zur Geschäftsstelle
hinweisen. Größe und Form des Schildes dürfen nicht als Werbung wirken. Es darf
außer Namen und Berufsbezeichnung keine weiteren Hinweise auf die Tätigkeit
enthalten.
1.3
Die Zulassung als Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur, die Verlegung der
Geschäftsstelle sowie der Zusammenschluss zu einer Arbeitsgemeinschaft und
deren Veränderung sollen nicht mehr als zweimal in den örtlichen Tageszeitungen
und in Fachzeitschriften angezeigt werden. Die Anzeige darf keine auffällige
Form haben; ihr Inhalt soll sich auf das Nötigste beschränken.
1.4
Hat ein Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur seine Geschäftsstelle
verlegt, so ist das Namensschild an der früheren Geschäftsstelle spätestens ein
Jahr nach der Verlegung zu beseitigen.
2
Geschäftsbuch
2.1
Das Geschäftsbuch(§ l Abs. l der 2. DVOzÖbVermIngBO) soll für jeden Auftrag
mindestens folgende Angaben enthalten:
a) Name und Wohnort des Auftraggebers,
b) nähere Bezeichnung des Auftrags,
c) Tag der Annahme des Auftrags,
d) Tage der örtlichen und häuslichen Bearbeitung,
e) Tag der endgültigen Erledigung des Auftrags,
f) Verbleib der entstandenen Vorgänge (Aktenbezeichnung).
Das Geschäftsbuch kann als Kartei geführt werden.
2.2
Bei Arbeitsgemeinschaften ist im Geschäftsbuch anzugeben, wer für die
Erledigung des Auftrags verantwortlich ist.
2.3
Neben dem Geschäftsbuch hat der Öffentlich bestellte Vermessungsingenieur für
jeden Auftrag einen Nachweis über die Kostenermittlung und Kostenrechnung zu
führen.
3
Aktenführung
3.1
Der Öffentlich bestellte Vermessungsingenieur ist verpflichtet, alle bei der
Durchführung von Berufsaufgaben entstandenen Schriftstücke, Berechnungen und
Zeichnungen in Akten übersichtlich geordnet zehn Jahre lang aufzubewahren. Im
Falle des § 11 Abs. 2 letzter Satz ÖbVermIngBO brauchen Kopien der abgegebenen
Vermessungsschriften nicht zu den Akten genommen zu werden.
3.2
Über die Akten ist ein Verzeichnis anzulegen und auf dem laufenden zu halten.
4
Führung des Landessiegels
Die Führung des kleinen Landessiegels in abgewandelter Form
richtet sich nach dem RdErl. v. 7. 1. 1966 (MB1. NRW. S. 186/SMB1. NRW. 1132).
5
Verpflichtung von Angestellten
Über die Verpflichtung nach § 9 Abs. 2 Satz 2 ÖbVermIngBO
ist eine Niederschrift zu fertigen, die von dem Verpflichteten und dem
Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur zu unterzeichnen ist. Die
Niederschrift ist zu den Personalakten des Angestellten zu nehmen.
6
Abwicklung einer Geschäftsstelle
6.1
Ist zu erwarten, dass die Geschäftsstelle von einem anderen Öffentlich
bestellten Vermessungsingenieur übernommen wird, prüft die Bezirksregierung, ob
besondere Gründe die vorherige Abwicklung der Geschäfte erfordern.
6.2
Die Bezirksregierung unterrichtet die in Betracht kommenden Katasterbehörden
über Beginn und Beendigung der Abwicklung einer Geschäftsstelle.
6.3
Der mit der Abwicklung Beauftragte hat der Bezirksregierung ein Verzeichnis
über die noch zu erledigenden Aufträge mit Erläuterungen über die notwendigen
örtlichen und häuslichen Arbeiten vorzulegen. Nach Abschluss der Tätigkeit ist
der Bezirksregierung zu berichten, die gegebenenfalls die Abwicklung als
erledigt erklärt.
7
Verzicht auf die Zulassung
Dem Verzicht eines Öffentlich bestellten
Vermessungsingenieurs auf die Zulassung (§ 17 Abs. l ÖbVermlngBO) ist
zuzustimmen, wenn er sämtliche Aufträge abschließend bearbeitet oder die
Fertigstellung der Arbeiten anderweit sichergestellt hat. Die Entscheidung über
den Verzicht ist zuzustellen.
8
Prüfung der Geschäftsführung
8.1
Die Geschäftsführung des Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs soll in
der Regel in Abständen von fünf Jahren geprüft werden. Bei einem neu
zugelassenen Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur soll die erste Prüfung
innerhalb der ersten drei Jahre seiner Tätigkeit vorgenommen werden.
8.2
Die Prüfung wird von einem Beamten des höheren vermessungstechnischen
Verwaltungsdienstes der Aufsichtsbehörde vorgenommen.
8.3
Zu prüfen sind insbesondere:
a) die Einrichtung der Geschäftsstelle,
b) die Beachtung des Werbeverbots,
c) die Führung und Aufbewahrung des Geschäftsbuchs und der Akten,
d) die Ausübung der Berufstätigkeit,
e) der Einsatz der vermessungstechnischen Fachkräfte,
f) Abgabe von Vermessungsergebnissen (§ 11 Abs. 2 ÖbVermIngBO),
g) die Ausbildung von Nachwuchskräften.
8.4
Die örtliche Prüfung von Katastervermessungen soll sich auf Einzelfälle
beschränken. Sie kann unabhängig von den Prüfungen der Geschäftsführung vorgenommen
werden.
8.5
Der Prüfungsbeamte fertigt über das Ergebnis der Prüfung eine Niederschrift.
Soweit der Prüfungsbericht Beanstandungen enthält, trifft die Bezirksregierung
nach Anhörung des Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs die
erforderlichen Anordnungen.
MBl. NRW. 1966 S. 697.