Gesetz- und Verordnungsblatt (GV. NRW.)
Ausgabe 2010 Nr. 2 vom 20.1.2010 Seite 15 bis 28

Verordnung zur Anpassung dienstleistungsrelevanter Verfahren und zur Regelung der europäischen Verwaltungszusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen
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Verordnung zur Anpassung dienstleistungsrelevanter Verfahren und zur Regelung der europäischen Verwaltungszusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen

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Verordnung
zur Anpassung dienstleistungsrelevanter Verfahren und zur
Regelung der europäischen Verwaltungszusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen

 

Vom 12. Januar 2010

 

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Artikel 1

 

Verordnung zur Anpassung dienstleistungsrelevanter Verfahren an die EG-Dienstleistungsrichtlinie

(Dienstleistungsrichtlinien-Anpassungsverordnung - DLRL-AnpV)1

 

Auf Grund des § 8 des EA-Gesetzes NRW vom 8. Dezember 2009 (GV. NRW. S. 748) und des § 6b Satz 2 der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 4 Absatz 14 des Gesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2258), wird verordnet:

 

§ 1
Anordnung des Verfahrens über eine einheitliche Stelle; Entscheidungsfrist

(1) Soweit nicht anderweitig geregelt, können folgende Verfahren über eine einheitliche Stelle nach den Vorschriften des Verwaltungsverfahrensgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen in der Fassung der Neubekanntmachung vom 12. November 1999 (GV. NRW. S. 602) in der jeweils gültigen Fassung abgewickelt werden:

 

1. Verfahren nach § 13 der Markscheider-Bergverordnung vom 19. Dezember 1986 (BGBl. I S. 2631) in der jeweils gültigen Fassung,

2. Verfahren nach § 5 Absatz 1 Satz 3 der Verordnung über Heizkostenabrechnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. Oktober 2009 (BGBl. I S. 3250) in der jeweils gültigen Fassung,

3. Verfahren nach den §§ 64 bis 68 sowie § 72 der Eichordnung vom 12. August 1988 (BGBl. I S. 1657) in der jeweils gültigen Fassung,

4. Verfahren nach § 4 des Energiewirtschaftsgesetzes vom 7. Juli 2005 (BGBl. I S. 1970, 3621) in der jeweils gültigen Fassung,

5. Verfahren nach dem Gaststättengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. November 1998 (BGBl. I S. 3418) in der jeweils gültigen Fassung,

6. Verfahren nach § 6 Absatz 2 des Psychotherapeutengesetzes vom 16. Juni 1998 (BGBl. I S. 1311) in der jeweils gültigen Fassung,

7. Verfahren nach § 3 Absatz 3 der Lösemittelhaltige Farben- und Lack-Verordnung vom 16. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3508) in der jeweils gültigen Fassung.

 

(2) Für die in Absatz 1 genannten Verfahren gilt vorbehaltlich anderweitiger Regelung eine Entscheidungsfrist von drei Monaten. § 42a Absatz 2 Satz 2 bis 4 des Verwaltungsverfahrensgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen gilt entsprechend.

 

§ 2
Abweichende Regelung für bestimmte Verfahren nach der Gewerbeordnung

Abweichend von § 6b Satz 1 der Gewerbeordnung können folgende Verfahren nicht über eine einheitliche Stelle abgewickelt werden:

 

1. § 30 Absatz 1 Satz 1 GewO (Privatkrankenanstalten),

2. § 33c Absatz 1 Satz 1 GewO (Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit),

3. § 33d Absatz 1 Satz 1 GewO (Andere Spiele mit Gewinnmöglichkeit),

4. § 33i Absatz 1 Satz 1 GewO (Spielhallen und ähnliche Unternehmen),

5. § 34 Absatz 1 Satz 1 GewO (Pfandleihgewerbe),

6. § 34a Absatz 1 Satz 1 GewO (Bewachungsgewerbe),

7. § 34c Absatz 1 Nummer 1a, 2 und 3 GewO (Darlehensvermittlung, Anlagevermittlung und Anlageberatung),

8. § 34d Absatz 1 Satz 1 GewO (Versicherungsvermittlung),

9. § 34e Absatz 1 Satz 1 GewO (Versicherungsberatung),

10. § 60a Absatz 2 Satz 2 und Absatz 3 GewO (Veranstaltung von Spielen im Reisegewerbe).

 

§ 3
Inkrafttreten, Berichtspflicht

(1) Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 29. Dezember 2009 in Kraft. Abweichend von Satz 1 tritt § 2 am Tage nach der Verkündung in Kraft.

 

(2) Das für Wirtschaft zuständige Ministerium berichtet der Landesregierung erstmalig bis zum 31. Dezember 2012 und danach alle fünf Jahre über die Auswirkungen dieser Verordnung.

 

2010

Artikel 2

 

Verordnung zur Regelung der europäischen Verwaltungszusammenarbeit
(Europäische Verwaltungszusammenarbeitsverordnung - EuVwZV)

 

Auf Grund des § 1 des Gesetzes zur Regelung der Zuständigkeit in Nordrhein-Westfalen zur Umsetzung der europäischen Verwaltungszusammenarbeit vom 17. Dezember 2009 (GV. NRW. S. 861) wird verordnet:

 

§ 1
Verfahren im Rahmen des Vorwarnmechanismus

Eine Unterrichtung im Sinne von Artikel 29 Absatz 3 und Artikel 32 Absatz 1 der Richtlinie 2006/123/EG ist unverzüglich über die fachlich unmittelbar übergeordnete Behörde an den Koordinator im Rahmen des Vorwarnmechanismus (Vorwarnkoordinator) zu leiten.

 

§ 2
Einrichtung einer zentralen Stelle

Bei Hilfeleistungen und Hilfeersuchen (§ 8a Absatz 1 und 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen in der Fassung der Neubekanntmachung vom 12. November 1999 (GV. NRW. S. 602) in der jeweils gültigen Fassung hat sich die zuständige Behörde einer zentralen Stelle zu bedienen. Dies gilt nicht, wenn sie an das zu diesem Zweck eingerichtete Binnenmarktinformationssystem angeschlossen ist.

 

§ 3
Zuständigkeit

Die Aufgabe des Vorwarnkoordinators (§ 1), der zentralen Stelle (§ 2) sowie der Verbindungsstelle (§ 1 Absatz 1 des Gesetzes zur Regelung der Zuständigkeit in Nordrhein-Westfalen zur Umsetzung der europäischen Verwaltungszusammenarbeit) nimmt das für Wirtschaft zuständige Ministerium wahr.

 

§ 4
Inkrafttreten, Berichtspflicht

Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 29. Dezember 2009 in Kraft. Das für Wirtschaft zuständige Ministerium berichtet der Landesregierung erstmalig bis zum 31. Dezember 2012 und danach alle fünf Jahre über die Auswirkungen dieser Verordnung.

 

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Artikel 3

 

Änderung der Gewerberechtsverordnung

 

Auf Grund der §§ 67 Absatz 2, 155 Absatz 2 und 3 der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2258), des § 36 Absatz 2 Satz 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Februar 1987 (BGBl. I S. 602), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2353), der §§ 18, 30 des Gaststättengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. November 1998 (BGBl. I S. 3418), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 7. September 2007 (BGBl. I S. 2246) und des § 8 des EA-Gesetzes vom 8. Dezember 2009 (GV. NRW. S. 748), wird verordnet:

 

Die Gewerberechtsverordnung vom 17. November 2009 (GV. NRW. S. 626) wird wie folgt geändert:

 

Dem § 3 wird folgender Absatz 7 angefügt:

„(7) Verfahren nach Absatz 6 können über eine einheitliche Stelle nach den Vorschriften des Verwaltungsverfahrensgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen in der Fassung der Neubekanntmachung vom 12. November 1999 (GV. NRW. S. 602) in der jeweils gültigen Fassung abgewickelt werden. Über den Antrag entscheidet die zuständige Behörde innerhalb einer Frist von drei Monaten. § 42a Absatz 2 Satz 2 bis 4 des Verwaltungsverfahrensgesetzes NRW gilt entsprechend.“

 

Artikel 4

 

Inkrafttreten

 

Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 29. Dezember 2009 in Kraft.

 

Düsseldorf, den 12. Januar 2010

 

 


1 Diese Verordnung dient der Umsetzung der Richtlinie 2006/123/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 über Dienstleistungen im Binnenmarkt (ABl. EG Nr. L 376 S.36).

 

 

Die Landesregierung
Nordrhein-Westfalen

 

Der Ministerpräsident

Dr. Jürgen  R ü t t g e r s

 

Die Ministerin
für Wirtschaft, Mittelstand und Energie

Christa  T h o b e n

 

GV. NRW. 2010 S. 24